Im ganzen schwäbisch-alemannischen Narrenland fängt die Fasnacht am „Oberschte“ an, am obersten und letzten Tag der zwölf Rauhnächte. Das ist nach dem christlichen, gregorianischen Kalender der 6. Januar.
Die Länge der Fasnachtszeit ist sehr unterschiedlich, denn sie richtet sich letztlich nach Ostern:
Sechs Wochen vor Ostersonntag ist „Funkensonntag“ (der sogenannte Sonntag „Invocavit“) und zugleich der 1. Fastensonntag.
Dementspechend ist der Mittwoch davor Aschermittwoch, an dem bekanntlich die Fastenzeit beginnt.
Ostern wiederum richtet sich nach dem Mond: Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang (20. März) ist Ostersonntag.
Am 6. Januar wird die ehrwürdige Konstanzer Straßenfasnacht traditionell von der Alt-Konstanzer-Hanselezunft ausgerufen. Einige maskentragende Zünfte finden sich zu diesem freudigen Ereignis ein und veranstalten einen ersten, kleinen Umzug in der Innenstadt.
Im Schwaketenwald werden an diesem Tag nach Einbruch der Dunkelheit die ersten „Schneeschrecks“ und „Riedhexen“ gesichtet.
Für einen richtigen Narren allerdings hört die Fasnacht eigentlich nie auf und sie muss deshalb auch nie anfangen:
„Die Fasnet ist dem richtigen Narren – also einem weisen Menschen – immer gegenwärtig, und wenn sie nicht wirklich ist, so ist sie doch stets vorstellbar. Wirklichkeit und Vorstellung ergänzen sich so, wie sich Wahrheit und Narrheit im Wesen des Narren verhalten.
Narr zu sein ist eine innere Anlage, Narr kann man daher auch nicht werden, als Narr muss man geboren sein.„
(nach Wilhelm Kutter)
Oder um es mit den Worten von Werner Mezger (2020) frei nach Goethe zu sagen:
„Wenn Ihr es nicht fühlt, Ihr werdet es nicht erjagen“